Von der Aennchenstraße geht es links hinauf zu einem Seiteneingang des Burgfriedhofs (für Gehbehinderte nicht zu empfehlen). Auf dem 1805 angelegten und mehrfach erweiterten Friedhof befinden sich einige interessante Grabmale. Er erstreckt sich terrassenartig über den westlichen Hang des Burgberges. Zahlreiche historische Godesberger Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte, darunter auch die Lindenwirtin Aennchen. Seit dem 17. Jahrhundert durfte die jüdische Gemeinde ihre Verstorbenen am Nordosthang des Burgberges bestatten. Die Grabsteine, die nach dem Zweiten Weltkrieg noch vorhanden waren, wurden an der Aennchenstraße aufgerichtet und später restauriert. Seit dem 20. Jahrhundert fanden jüdische Begräbnisse dann auf dem Burgfriedhof statt. Die nächste Station auf dem Weg zur Burg ist die Michaelskapelle. Sie stand ursprünglich an der Stelle, an der sich heute der Bergfried der Godesburg befindet. Als mit dem Bau der Burg begonnen wurde, musste sie weichen. Die nach dem Erzengel Michael benannte Kapelle wurde an ihrem jetzigen Standort als Burgkapelle neu aufgebaut. Sie wurde ebenso wie die Burg im Truchsessischen Krieg zerstört. Der Wiederaufbau der Kapelle unter Kurfürst Joseph Clemens erfolgte in den Jahren 1697 bis 1699. Ihm verdankt sie auch ihre bemerkenswerte barocke Innenausstattung. Der kleine Anbau an der Seite diente bis zum Jahr 1800 Mönchen als Eremitage, heute wird sie wieder von einer Eremitin bewohnt.
Der Bau der Godesburg wurde im Jahr 1210 durch den Kölner Erzbischof Dietrich von Hengebach begonnen und später mehrfach erweitert. Neben anderen Burgen der Region diente die Godesburg zur Befestigung der kurkölnischen Territorialmacht sowie als zeitweilige Residenz.
Als sich Gefolgsleute des Erzbischofs Gebhard Truchseß von Waldburg im sogenannten Truchsessischen Krieg vor bayrischen Truppen auf der Burg verschanzten, wurde diese 1583 belagert und anschließend gesprengt.
Die Ruine wurde danach nie mehr wieder aufgebaut. Erzbischof Gebhard war 1582 zum Protestantismus übergetreten, um seine Geliebte Agnes von Mansfeld heiraten und trotzdem seine landesherrliche Macht behalten zu können. Die katholische Mehrheit im Rat der Kurfürsten und damit der katholische Einfluss im Reich wurden dadurch bedroht. Mit der Bezwingung Gebhards begann die fast 200 Jahre dauernde Herrschaft der bayrischen Wittelsbacher im Erzbistum Köln.
In die Ruine wurden 1959/60 durch den Architekten Gottfried Böhm ein Hotel und ein Restaurant integriert. Von der Burg und dem Bergfried aus, den Interessierte ersteigen können, hat man einen wunderbaren Ausblick auf Rheintal, Siebengebirge, Bad Godesberg und Bonn.